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US earnings season kicks off, ECB expected to hold rates steady

An der Wall Street nimmt die Earning Season Fahrt auf. Dabei werden aktuelle Zahlen von einigen großen Namen wie Netflix und Goldman Sachs erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) tritt zum ersten Mal seit der Zinssenkung im Juni zusammen. Der Markt erwartet hier keine Veränderungen; die Entscheidungsträger stehen unter keinem Druck, weiter Senkungen zu veranlassen. Die Inflationsrate aus dem Vereinigten Königreich wird sich entscheidend auf das Pfund auswirken und darauf, ob von der Bank of England im August weitere Zinssenkungen zu erwarten sind.

Hier sind die wichtigsten Ereignisse der Woche:

Montag, 15. Juli: Fed-Vorsitzender Powell äußert sich

Als Auftakt in die Earnings Season an der Wall Street startet die Woche mit einigen Berichtszahlen. Die BIP-Zahlen für das Q2 aus China werden zum Einstieg als Highlight erwartet. Die Erholung in China verläuft ungleichmäßig, und die Inflationsdaten lassen eine schwache Nachfrage erkennen. Nach Q1-Zahlen, welche die Erwartungen übertrafen, besteht aber eine gewisse Zuversicht. Im ersten Quartal stieg das BIP um 5,3 % bei einer Prognose von 4,8 %. Dabei zeigten sich die Zahlen für Einzelhandel und Immobilien allerdings nach wie vor relativ schwach.

Vor den Werten des Empire State Manufacturin Index aus den USA werden außerdem Kreditzahlen aus China erwartet. Jay Powell, Vorsitzender der Federal Reserve, wird beim Economic Club in Washington D.C. sprechen.

Unternehmensergebnisse: BlackRock (BLK), Goldman Sachs (GS)

Dienstag, 16. Juli: US-Einzelhandelsabsatzzahlen

Handelszahlen und Daten zum Geschäftsklima aus dem Euro-Raum werden Dienstagmorgen im Fokus stehen. Später steht der kanadische Verbraucherpreisindex an, gefolgt von den Einzelhandelszahlen aus den USA, die auf eine Belastung der dortigen Verbraucher hinweisen. Die Einzelhandelsumsätze in den USA sind im Mai nur minimal gestiegen und wurden für die Monate davor nach unten korrigiert, was andeutet, dass amerikanische Verbraucher zunehmend unter Druck stehen. Der aktualisierte Verbraucherpreisindex von Neuseeland steht an, und das nur eine Woche nachdem die RBNZ Zuversicht geäußert hat, dass die Inflationsrate wider in den angestrebten Bereich zurückkehrt – was der Auftakt zu Zinssenkungen in diesem Jahr sein könnte.

Unternehmensergebnisse: Bank of America (BAC), Morgan Stanley (MS), UnitedHealth Group (UNH)

Mittwoch, 17. Juli: Veröffentlichung der Inflationsdaten des Vereinigten Königreiches

Im Zuge der neuesten Aktualisierung desVerbraucherpreisindex des Vereinigten Königreichs werden auch die Wechselkurse zum Britischen Pfund im Fokus stehen. Eine deutliche Abnahme der Inflation könnte dabei ein Vorläufer einer Zinssenkung durch die Bank of England diesen Sommer sein. Im Juni veröffentlichte Zahlen zeigen, dass sich die Inflation im Mai auf 2,0 % abgeschwächt hat.

Zumindest einer der Entscheidungsträger widerspricht aber der Erwartung des Marktes, dass es im August bei der nächsten Sitzung der Bank of England zu einer Zinssenkung kommen könnte. Letzten Montag ließ MPC-Mitglied Jonathan Haskel verlauten, er würde „die Zinsen lieber stabil halten“, bis sich eine weitere Abkühlung der Inflation zeigt. Entsprechend werden die anstehenden Veröffentlichungen der neuesten Zahlen im Hinblick auf eine Zinssenkung im August das Zünglein an der Waage sein.

Unternehmensergebnisse: Johnson & Johnson (JNJ)

Donnerstag, 18. Juli: EZB-Zinsentscheidung

Die Europäische Zentralbank hat im Juni die Zinsen gesenkt, hält sich aber bedeckt, wann mit weiteren Senkungen zu rechnen ist. Es wird weithin vermutet, dass die EZB auf neue Projektionen ihrer Experten im September wartet, und dann langsam und mit Bedacht Beschränkungen lockern wird. Die EZB entschied sich zu einer Zinssenkung, obwohl die Inflation vor der neuen Zinsrunde leicht gestiegen war und die Experten-Projektionen eine höhere Inflation erkennen lassen. Die Prognose für die Inflation wurde für das aktuelle Jahr von 2,3 % auf 2,5 % angehoben und von 2,0 % auf 2,2 % für 2025.

„Falls keine hässlichen Überraschungen auf uns warten, dann würde ich sagen, dass unsere Projektionen Spielraum für eine weitere Senkung lassen“, so Pierre Wunsch, Notenbankchef von Belgien, der zudem anmerkte, dass es keinen Grund zur Eile gäbe. „Es hat sicherlich Vorteile auf die nächste Sitzung und neue Projektionen zu warten, welche die Entwicklungen bestätigen, aber ich würde nicht sagen, dass es unbedingt notwendig ist.“

Die Märkte erwarten also, dass die EZB die Zinsen stabil hält und auf frische Daten wartet. Die US-Arbeitslosenmeldungen und der Philly Fed-Index für das verarbeitende Gewerbe stehen an.

Unternehmensergebnisse:Abbott Labs (ABT), Blackstone (BX), Taiwan Semiconductor (TSM), Netflix (NFLX)

Freitag, 19. Juli: Inflationsdaten Japan

Der japanische Yen steht unter scharfer Beobachtung, nachdem er auf ein 40-Jahrestief gesunken war. Zum Teil liegt das daran, dass die Bank of Japan nur Mini-Schritte in Richtung einer Normalisierung unternimmt, wohingegen die Fed die Zinsen länger hoch gehalten hat. Der nationale Verbraucherpreisindex und die entsprechende Kerninflation werden daher detailliert analysiert werden, um jegliche Hinweise zu finden, welche die BoJ zu einem konsequenteren Handeln veranlassen könnten. Die Zahlen aus dem Vormonat lassen darauf schließen, dass der schwache Yen zu höheren Preisen führt, was sich konkret in einem Anstieg der Verbraucherpreise um 2,8 % im Vergleich zum Mai vergangenen Jahres nach 2,5 % im April zeigte.

In der Zwischenzeit wird es eine Ankündigung zu den Leitzinsen der chinesischen Zentralbank geben. Auch die Einzelhandelszahlen aus dem Vereinigten Königreich und Kanada sind fällig.

Unternehmensergebnisse:American Express (AXP), SLB (SLB)


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