Wochenausblick: Ukraine-Krieg, EZB und US-Inflation im Fokus

Der anhaltende Kampf der Ukraine gegen die russischen Invasoren wird diese Woche weiterhin einen Großteil der Marktpreisbewegungen beeinflussen, insbesondere im Rohstoffbereich, wo wir eine Explosion bei Frontmonat-Rohöl erlebt haben. An anderer Stelle warten wir auf die Antwort der Europäischen Zentralbank auf die Krise zum Treffen am Donnerstag. Und mit steigender Inflation werden die Zahlen zum US-VPI die wichtigste Datenveröffentlichung der kommenden Tage werden.

Ukraine-Krieg

Für Investoren steht diese Woche natürlich der Krieg in der Ukraine im Mittelpunkt. Die Situation bleibt dynamisch und wir können zu diesem Zeitpunkt keinen möglichen Ausgang ausschließen. Die Aktienmärkte bewegen sich mit den Nachrichten, bleiben aber insgesamt relativ ruhig. Die Energie- und Rohstoffmärkte sind seitdem sehr viel volatiler, mit durchgehenden Preissprüngen auf 14-Jahres-Hochs für Dinge wie Brent und Getreide.

EZB-Antwort

Die Europäische Zentralbank trifft sich Donnerstag für ein geplantes Politik-Treffen. Vor nur ein paar Wochen haben wir über die Beschleunigung des Endes Anleihenkaufprogramms und einer wahrscheinlichen Zinserhöhung zum Jahresende gesprochen.

Nach dem Treffen von Anfang Februar, sah es so aus als sei es beinahe sicher, dass die EZB die Märkte auf einen plötzlichen Wechsel der Zielsetzung zum Treffen in März vorbereiten wollte. Die Märkte begannen dieses Jahr Zinserhöhungen einzupreisen, aber die Situation in der Ukraine hat die Rechnung verändert. Es ist aber noch nicht klar, in welche Richtung sich die Märkte entwickeln werden.

Am Mittwoch, inmitten einer starken Rallye für Staatsanleihen, preisten die Märkte Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank im Wert von weniger als 15 Basispunkten bis Dezember ein; letzte Woche waren es 35 Basispunkte bis zum Jahresende. Aber bis Donnerstag hatte sich die Rendite erholt und die Märkte hatten wieder eine 95%ige Chance eines Anstiegs um 30 Basispunkte bis Dezember eingepreist. Die sich verändernde Situation erschwert den Handel.

EZB-Ratsmitglied Gabriel Makhlouf sagte, die Zentralbank werde sich bei ihrer März-Sitzung wahrscheinlich auf eine schnellere Abwicklung der Wertpapierkäufe einigen, aber die Einigung darüber, wann die Zinsen erhöht werden sollen ist noch nicht in Sicht. Holzman von der EZB sagte, dass der Krieg die Rücknahmen verlangsamen und Quantitative Lockerungen länger im Spiel halten könnte.

Auf den Krieg bezogen scheint es eine große Reihe möglicher Ausgänge zu geben und eine noch größere Reihe potentieller Antworten der EZB. Das sollte EUR-Trader dazu bewegen, wachsam zu bleiben.

US-Inflation

Die Inflation schießt in den USA und anderswo in die Höhe. Die russische Invasion der Ukraine und der anschließende Höhenflug der Rohstoffpreise wird die Lage nur weiter verschlechtern. Beim letzten Mal traf die Headline-CPI 7,5%, dem höchsten Stand seit 40 Jahren, aber Händler gehen davon aus, dass sie noch weiter steigen wird. Inflations-Swaps bepreisen den CPI in den nächsten Monaten bei über 8%. Bringt die sich zuspitzende Inflation das Weiße Haus dazu, dass zu tun was notwendig ist und die Schiefer-Öl-Unternehmen dazu, wieder zu bohren?

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