Wochenausblick: Tesla Quartalszahlen und EZB hebt vermutlich Zinsen an

Die Earnings-Season nimmt an der Wall Street mit Quartalszahlen von Tesla, Netflix und einigen weiteren Dow Jones-Unternehmen fahrt auf. Bei der Europäischen Zentralbank scheint alles dafür vorbereitet zu sein, zum ersten Mal seit 11 Jahren den Leitzins anzuheben.

EZB

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird zum ersten Mal seit über 10 Jahren die Zinsen anheben, um die aus dem Ufer laufende Inflation anzugehen. Beim Treffen im Juni bestätigte die EZB den Anstieg der Zinsen um 25 Basispunkte im Juli und deutete weitere 50 Basispunkte im September an. Sitzungsprotokolle vom Treffen deuten darauf hin, dass die EZB sich für eine größere anfängliche Erhöhung entscheiden könnte. „Eine Reihe von Mitgliedern hatte anfänglich zum Ausdruck gebracht, lieber die Möglichkeit einer größeren Zinserhöhung zum Juli-Treffen offen zu halten,“ so die Sitzungsprotokolle. Allerdings glauben die meisten Politiker, dass das Anheben „vorsichtig vorbereitet und erklärt“ werden muss, was auf eine Erhöhung um 25 Basispunkte hindeuten würde.

In der Zwischenzeit haben die Märkte ihre Wetten darüber, wie weit die EZB in diesem und im nächsten Jahr gehen wird, zurückgefahren. Ökonomen von Nomura glauben, dass die EZB den Leitzins bis März um 175 Basispunkte anheben könnte, die drohende Inflation bedeutet aber auch, dass die Zentralbank nächstes Jahr zurücknehmen wird.

Die Märkte werden außerdem auf das Anti-Fragmentierungsinstrument der EZB achten werden, da es für ihre Fähigkeit, die Zinsen anzuheben und die Politik zu normalisieren, von entscheidender Bedeutung sein wird. Das Werkzeug wird eingesetzt werden, um die Anleihenrenditen unter Kontrolle zu halten, während die EZB die Zinsen erhöht. Investoren und die EZB werden darüber hinaus diese Woche ein Auge auf die italienische Politik haben, da Unsicherheiten zur Regierung Draghi italienische Anleihenrenditen in die Höhe schießen lässt.

Tesla

Tesla ist sich eines harten Quartals sicher. Entlassungen und Lieferengpässe deuten darauf hin, dass es kein Superjahr wird. Tesla gab Zahlen zu Fahrzeugauslieferungen im zweiten Quartal bekannt, die mit 254.695 hinter den Erwartungen zurückblieben. Das ist das erste Mal seit zwei Jahren, dass die Auslieferungszahlen zwei Quartale in Folge abnehmen und diesmal liegen sie deutlich unter den 310.000 Fahrzeugen, die noch im ersten Quartal ausgeliefert wurden.

JPMorgan senkt das Preisziel für Tesla von 395 USD auf 385 USD mit der Aussage, dass: „Niedrigere Produktion in Shanghai wegen Faktoren, die außerhalb der Kontrolle Teslas liegen, hat vermutlich den größten Anteil an den Produktionsproblemen, die zu in diesem Quartal zu Lieferengpässen geführt haben.“ Analysten glauben, dass Tesla einen Gewinnrückgang in Höhe von 1,3 Milliarden USD im Vergleich zum ersten Quartal bekannt geben wird. Der Umsatz im zweiten Quartal wird auch vom Wertverlust von Teslas Bitcoin-Investitionen negativ betroffen sein.

Inflation im Vereinigten Königreich

Die jüngsten Inflationszahlen für das Vereinigte Königreich werden von Sterling-Händlern ganz genau beobachtet werden. GBPUSD ist auf ein Zwei-Jahres-Tief gefallen und die Märkte machen sich verstärkt sorgen, um die wirtschaftlichen Aussichten. VPI sprang auf 9,1 % im Mai und man geht davon aus, dass er weiter steigen wird, um dann später im Jahr bei etwa 10 % stehen zu bleiben. Letzte Woche schlug Andrew Bailey, der Gouverneur der Bank of England, einen härteren Ton an. Er sagte, dass die Bank wenn nötig mit „Nachdruck“ handeln werde, und dass er das Wort benutze, weil „wir möchten, dass die Menschen sehen, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt als weitere 25 Basispunkte“.

Wichtige Einkommensdaten

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