Wochenausblick: mit der Veröffentlichung zweier wichtiger Indizes steht die Inflation im Fokus

Wir bekommen diese Woche mit zwei wichtigen Berichten einen guten Eindruck zum Stand der Inflation in den USA. Der Produzentenpreisindex für Oktober kommt Dienstag, während der Verbraucherpreisindex am Donnerstag folgt. Werden wir eine leichte Abkühlung sehen oder wird die Inflation weiter heißlaufen?

USA schaut auf VPI für vorübergehenden Druck

Lassen Sie uns mit der Verbraucherpreisindex-Inflation beginnen.

Der Bericht vom letzten Monat für September zeigte eine monatliche Zunahme um 0,4%. Dem Bureau of Labor Statistics zufolge stieg der VPI im gleichen Monat des letzten Jahres ebenfalls um 5,4%.

Der Kern-VPI, der weder Nahrungsmittel- noch Energiepreise enthält, ist im Jahresvergleich um 4% gestiegen.

Damit liegt die VPI-Inflation zur Zeit im Grund um das 13-Jahres-Hoch. Ist es also alles so vorübergehend wie die Fed sagt?

Es gibt ernsthafte Bedenken, dass die Inflation dieses Jahr in den USA 5% erreichen könnte. Wir wissen, dass die Fed damit beginnt, die QE zurückzufahren – nachdem sie letzte Woche die Reduzierung der monatlichen Wertpapierkäufe angekündigt hatte – aber da die Inflation das Ziel von 2 % weit überschritten hat, könnten weitere Maßnahmen der Zentralbank erforderlich sein. Die Fed schlug in Bezug auf die Inflation einen vorsichtigen Ton an, gab aber ein klares Signal, dass sie es nicht eilig hat, die Zinsen zu erhöhen, und bleibt der Meinung, dass die Inflation vorübergehend sein wird, wenn auch länger anhaltend als bisher angenommen.

Die größten Preistreiber dieses Jahr waren Gebrauchtwagen und Reisekosten ohne Treibstoff und Nahrungsmittel. Zum Beispiel ist der Preis für einen Gebrauchtwagen im letzten Jahr um 24,4% gestiegen.

Allerdings fielen die Preise für gebrauchte Autos und Lastwagen um 0,7% im September, nachdem sie im April um 1,5% gefallen waren. Flugkosten, die 2021 auch ausschließlich gestiegen waren, fielen den Zahlen für September ebenfalls um 9%. Fortschritt? In diesen Bereichen auf jeden Fall, aber andere Bereiche beginnen ebenfalls zu steigen und die VPI-Inflation damit in die Höhe zu drücken.

Kosten für Möbel und Haushaltsgeräte sind gestiegen. Die kalkulatorische Miete für selbstgenutztes Wohneigentum (OER) – wieviel Hausbesitzer glauben für ihr Eigentum an Miete erhalten zu können – steigt ebenfalls. Preise für Neuwagen steigen schneller.

Die VPI-Zahlen für diesen Monat werden in neuem Licht betrachtet werden, aber es ist die einzige Metrik für Inflation die wir diese Woche erhalten.

Außerdem im Fokus steht diese Woche der US-PPI

Der Produzentenpreisindex für Oktober wertet uns am Dienstag, in einer Woche, in der Inflation im Mittelpunkt steht.

Wie die VPI-Zahlen zeigen auch die PPI-Statistiken einen wilden Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Die Produzentenpreisindex-Inflation war auf das Jahr gerechnet im letzten Monat vom September 2020 um 8,6% gestiegen.

Im Grunde genommen bedeuten weltweite Lieferkettenprobleme, dass Produzenten und Hersteller höhere Input-Kosten haben, die an den Verbraucher weitergegeben werden.

Allerdings zeigte PPI im September im Vergleich zum Vormonat eine leichte Abkühlung. Von da bis August stieg er 0,5% – deutliche weniger als die Märkte erwartet hatten. Tatsächlich war das der bisher geringste PPI-Anstieg im Jahr 2021.

Aber in die Höhe schießende Energiekosten drücken die Ausgaben von Produzenten weiter in die Höhe. Das Bureau of Labor Statistics sagt, dass die Nachfrage nach Energie im September um 2,8% gestiegen ist, was einen massiven Anteil von 40% des breit angelegten Anstiegs der Produzentenausgaben ausmacht.

Steigende Energiepreise und Lieferengpässe sind eigentlich ein Rezept für steigende PPI-Inflation. Fed-Vorsitzender Powell hatte gewarnt, dass die Lieferengpässe weit ins nächste Jahr hinein bestehen werden.

„Die Kombination von starker Nachfrage nach Gütern und den Engpässen haben dazu geführt, dass die Inflation deutlich über dem Ziel liegt“, sagte Powell Mitte September. „Wir erwarten, dass sie das auch in den kommenden Monaten tun wird, bevor sie mit Besserung der Lieferengpässe wieder zurückgeht.“

Präsident Biden hat jetzt angeordnet den Hafen von Los Angeles, den größten Hafen der USA, rund um die Uhr in Betrieb zu halten, um den Transport von Konsumgütern aufrechtzuerhalten, aber wenn die Energiekosten weiterhin hoch bleiben, ist es unwahrscheinlich, dass allein der Einsatz von mehr Lastwagen, Zügen und Schiffen in der Lage sein wird, die PPI- und VPI-Preise zu senken.

Die Situation ist immer noch empfindlich, aber die Inflation ist bisher das große Thema der wirtschaftlichen Erholung der USA. Mit den VPI- und PPI-Veröffentlichungen diese Woche können Sie mehr vom gleichen erwarten, vielleicht mit einer kleinen Abkühlung.

Earnings-Season neigt sich dem Ende zu

Es bleiben uns nur noch zwei Wochen, bevor die Earnings-Season für dieses Quartal zu Ende geht – aber wir erwarten noch die Berichte einiger Large Caps.

Achten Sie diese Woche auf die Quartalsberichte von Big-Tech und Medien-Giganten. Disney ist der Hauptakt aber behalten Sie auch die Crypto-Exchange Coinbase im Auge, sowie Virgin Galactic und PayPal.

Nutzen Sie unseren US-Earnings-Season-Kalender, um zu sehen, wer wann was diese Woche an der Wall Street veröffentlicht.

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